Samstag, 29. November 2014

Wichtelmarkt und Gospelgesang

Seit einigen Jahren findet nun in Kolkwitz, in der Niederlausitz gelegen, ein Wichtelmarkt am Samstag vor dem ersten Advent statt. Advent, die Zeit des freudigen Wartens auf die Ankunft des Jesuskindes, in seiner ursprünglichen Bedeutung kaum noch beachtet. Überall Einkaufen, hasten, eilen und das Gedudel der Weihnachtsmusik in unerträglicher Lautstärke. Vor allem spielt jede Verkaufshütte eine andere Musik und so entsteht ein babylonisches Musikgewirr. Wie schön sind da doch die kleinen Märkte, nur einen Tag lang und wie bei uns hier rund um die Kirche. Mit Musik, dem Weihnachtsmann, einigen Verkaufsständen mit Essbarem und Kunstgegenständen. Also Dinge, die noch lange Freude machen werden.
In diesem Jahr allerdings gab es zusätzlich einen Höhepunkt, den es so nicht immer gibt.
The Golden Voices of Gospel traten in der Kolkwitzer Kirche auf.
Brechend voll das Haus, Besucher aller Altersgruppen strömten in die Kirche nachdem endlich die Tore geöffnet wurden. Es waren sogar Stühle auf der Orgelempore aufgestellt, so voll wünscht sich sicher mancher Pfarrer seine Kirche an einem gewöhnlichen Sonntag. Da stehen fünf Sängerinnen und Sänger sowie drei Musiker vor dem Altar, stimmen Kirchenlieder der Black Churches an und nach kurzer Zeit klatschen und singen die Menschen mit. Da singen Menschen mit dunkler Hautfarbe ihre Lieder, in den dunklen Augen leuchtet es, ihre Lebensfreude springt auf die sonst eher zurückhaltenden Brandenburger über. Einfach faszinierend dieser Auftritt. Nach dem halben Konzert stehen schon die Hälfte der Zuschauer und dann klatscht und singt fast Jeder in der Kirche mit.
Bei schneidendem Ostwind geht es in der Dunkelheit heim, im Kopf aber klingen diese Rhythmen der Lebensfreude noch nach. So sollte wohl Advent sein, im Kopf und im Herzen nachklingen, Freude spüren und die Zeit abwarten bis zur Ankunft der Weihnacht. Stunden der Besinnung im hektischen Alltag.